Verwöhne ich mein Baby wenn ich es in den Schlaf trage oder stille?
Nein.
Beim Thema „Baby’s Schlaf“ haben sich vermutlich alle Eltern schon mal gefragt: „Was mache ich falsch?“ oder „Wie schaffen es andere?“.
Zuerst einmal ein Tipp an euch. Schaut nicht auf andere. Lasst euch nicht verunsichern. Jedes Baby ist anders. Macht euch nicht verrückt. Euer Baby wird, wenn es soweit ist, alleine einschlafen und irgendwann auch durchschlafen. Auch wir sind noch weit entfernt vom Durchschlafen.
In diesem Beitrag möchte ich euch keine Einschlaftipps geben, sondern euch einfach von unseren Erfahrungen erzählen.
Ich wurde von euch bei Instagram bereits öfters gefragt wie es bei uns mit dem schlafen legen abläuft, ob wir Rituale haben und ob Louis alleine einschläft.
Also zunächst einmal muss ich sagen, dass das Hinlegen mittlerweile ziemlich gut klappt und ich mich echt nicht beschweren kann.
Doch es war nicht immer so… zumindest abends nicht. In den ersten 2-3 Monaten kam Louis abends gar nicht zur Ruhe und hat ab 20 Uhr bis etwa 22 Uhr geschrien. Während dem Stillen ist er immer eingeschlafen und entweder in dem Moment als ich ihn weglegen wollte aufgewacht oder wenn ich es tatsächlich geschafft habe ihn hinzulegen, hat er gerade mal 10 Minuten geschlafen und schrie dann wieder wie am Spieß und hatte Hunger. Meine Hebamme beruhigte mich damals und meinte, dass das sogenannten Clusterfeeding in den ersten Wochen durchaus normal ist.
Nachdem ich das wusste, konnte ich mich mit der Situation besser arrangieren. Ich stillte Louis quasi 2 Stunden durchgehend bis er letztendlich fest und zufrieden in meinem Arm eingeschlafen ist. Ich sag’s euch… einfach war das nicht… es war richtig kräftezehrend. Doch irgendwann hörte es auf…
Als ich merkte, dass er nach dem Stillen etwas länger schlief und nicht mehr alle 10 Minuten trinken wollte, beschlossen wir ihn abends rauf ins Beistellbett zu legen, wo er bis vor kurzem noch schlief. Seit etwa 3 Wochen (also mit 6 1/2 Monaten) haben wir ihn in sein Zimmer in sein Bett „ausquartiert“. Wir hatten einfach das Gefühl, dass er für das Beistellbettchen schon zu groß ist und schlecht schläft, da er einfach zu wenig Platz hat.
Tagsüber war das schlafen legen eigentlich immer recht unkompliziert. Bereits als Louis zur Welt kam und ein paar Tage alt war, konnte er ohne Probleme bei uns im Wohnzimmer schlafen während Mia laut herumgetobt hat.
Wenn er Hunger hatte habe ich ihn gestillt und danach wieder hingelegt und er schlief. Manchmal lag er noch ein bisschen wach da und sah in die Luft, bis er nach kurzer Zeit alleine einschlief. Vielleicht ist das einer der Gründe weshalb er nun (zumindest tagsüber) leicht alleine einschlafen kann. Aber sicher kann man sowas nie sagen.
Wenn ich ihn jetzt vormittags und für den Mittagsschlaf hinlege, ist er meistens noch wach. Ich lege ihn nicht zu einer fixen Uhrzeit hin, obwohl sich mittlerweile doch recht fixe Zeiten ergeben haben (vormittags so gegen halb 10-10 Uhr und nachmittags so gegen 13-14 Uhr, abhängig von der Länge des Vormittagsschläfchen). Wenn ich während dem Spielen merke, dass er müde wird und sich die Augen reibt, bringe ich ihn rauf in sein Bett. Ich lege ihn hin, streichle noch seinen Rücken oder das Köpfchen und wenn ich merke, dass er ruhig wird, schleiche ich aus dem Zimmer. Manchmal fängt er dann noch an sich rumzuwälzen, aber solange er nicht weint, lasse ich ihn. Meistens sucht er sich noch eine bequeme Schlafposition und schläft dann nach paar Minuten ein. Und wenn nicht, wenn er quengelt, gehe ich zu ihm, gebe ihm nochmals den Schnuller, streichle ihn und fertig. Meistens klappt es so. Ich nehme ihn nur dann aus dem Bett raus wenn er anfängt zu weinen und sich durchs streicheln nicht mehr beruhigen lässt. Dann wird ein bisschen geschaukelt und sobald ich merke, dass er am Einschlafen ist, lege ich ihn wieder ins Bett. Ich warte bewusst nicht bis er tief schläft, damit er noch merkt, dass er abgelegt wird und somit lernt alleine einzuschlafen. Ich lasse meine Hand dann noch ein paar Sekunden auf seinem Rücken, sodass er spürt, dass ich noch da bin.
Abends läuft es ähnlich ab. Um 18 Uhr bekommt er zuerst seinen Brei, dann essen wir und dann bringen wir gemeinsam die Kinder ins Bett. Mein Mann übernimmt die Mia und ich Louis.
Ich mache ihn bettfertig, stille ihn dann noch kurz (da ist er meistens schon im Halbschlaf) und dann lege ich ihn direkt in sein Bettchen. Er dreht sich dann immer auf den Bauch und schläft. So funktioniert das zu 99% einwandfrei. Allerdings wird Louis immer – und wenn ich immer sage meine ich auch immer (seit mittlerweile über 5 Monaten) nach 30-45 Minuten nochmals wach und ich weiß nicht warum. Es ist wie eine Art Nachtschreck. Er wacht auf und weint. Vor paar Wochen war es noch richtig schwierig ihn dann wieder zum Schlafen zu bringen. Es hat teilweise eine Stunde gedauert. Ich habe ihn dann nochmals gestillt und solange herumgetragen bis er schlief. Ablegen konnte ich ihn ausschließlich erst sobald er fest schlief.
Ich habe ihn immer wieder versucht hinzulegen und durch’s Rückenstreicheln zu beruhigen, was allerdings nie geklappt hat. Irgendwann wurde es plötzlich leichter… die Zeiten verkürzten sich. Ich musste ihn nicht mehr so lange schaukeln. Beim Ablegen hat er zwar geweint, aber als er gemerkt hat, dass ich noch da bin und bei ihm liege (beim Beistellbettchen ging das ja zum Glück) hat er sich nach einer Zeit beruhigt.
Mittlerweile klappt es deutlich besser. Wenn er wie gewohnt nach 30 Minuten aufwacht, eile ich schnell zu ihm, lege meine Hand auf seinen Rücken, gebe ihm eventuell nochmals den Schnuller und nach paar Sekunden ist er ruhig. Ich stille ihn dann nicht mehr wie früher und versuche ihn im Bett zu beruhigen. Ich habe das Gefühl, dass er, wenn ich ihn aus dem Bett nehme, erst recht aus dem Schlaf gerissen wird, weshalb ich ihn durch ein bisschen „sch sch“ und streicheln versuche zu beruhigen. Und nur wenn das gar nicht klappt, nehme ich ihn raus und schaukle ihn in den Schlaf, denn eines möchte ich euch hiermit noch mitgeben – aber ich bin mir sicher das wisst ihr bereits – schreien lassen ist nicht die Lösung des Problems. Dadurch lernt euer Baby genau gar nichts. 🙂