Soo… da wären wir dann… am Ende der 39. SSW. Für mich irgendwie unglaublich, aber morgen beginnt doch tatsächlich meine 40. SSW.
272 Tage bin ich nun schwanger, 13 kg schwerer (bei Mia waren es übrigens 17 kg) und deutlich runder als vorher.
Ehrlich gesagt, habe ich nicht damit gerechnet, dass ich soweit komme, aber meistens kommt es ja anders als man denkt.
Obwohl die letzten 2 Wochen schon super anstrengend waren, egal ob beim liegen oder beim sitzen, jede Position ist einfach nur mehr unbequem, bin ich doch froh, dass sich unser Kleiner bislang Zeit gelassen hat. Aber jetzt wäre ich dennoch dafür, dass es langsam losgeht. Mia kam damals übrigens in der SSW 40+6 zur Welt. Bei ihr hatte ich einen Blasensprung, allerdings keine Wehen, weshalb ich eingeleitet wurde. Bin gespannt ob es ihr ihr Bruder gleich macht.
In den letzten Wochen waren wir gefühlt eine trillion mal beim Ikea und haben die Möbel und noch ein paar Kleinigkeiten für das Babyzimmer besorgt und es hergerichtet. Nun ist alles für die Ankunft von Little L vorbereitet. Die ganze Kleidung, alle Babydecken, sämtliche Matratzenschoner, Leintücher, Babyhimmel etc. sind frisch gewaschen und warten nur mehr darauf genutzt zu werden.
Obwohl ich ständig zu Hause aufräume oder irgendwelche Sachen von A nach B räume – kurz gesagt der Nestbautrieb ist voll in Gange – merke ich noch nichts. Klar spüre ich an manchen Tagen einen ziemlich starken Druck nach unten und einen leichten Schmerz hinterm Schambein bzw. Schmerzen die teilweise im Rücken und in den Oberschenkeln spürbar sind, aber von richtigen Wehen weit und breit keine Spur.
Vorbereitung auf die Geburt
Habe ich Angst?!
Naja, es wäre gelogen wenn ich diese Frage mit nein beantworten würde… bzw. sagen wir es mal so… ich habe Respekt. Angst ist vielleicht das falsche Wort. Ich mache mir, so wie bereits in meiner ersten Schwangerschaft, nicht wirklich Gedanken darüber, denn letztendlich ist es egal wie viel man plant und welche Wünsche man hat. Wenn es etwas gibt, dass wir nicht wirklich steuern und planen können, dann ist es die Geburt unseres Kindes. Zumindest wenn es um eine natürliche Geburt geht. Im Endeffekt haben wir während einer Geburt wenig mitzuentscheiden und können bzw. müssen uns einfach auf die Hebammen und Ärzte verlassen, denn die wissen (hoffentlich) was sie tun. Wozu sollte man sich also bereits im Vorhinein verrückt machen?!
Der große Tag kommt so oder so, egal ob man einen Geburtsvorbereitungskurs besucht, den Damm massiert, Sitzbäder macht oder Himberblättertee trinkt. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich auch menthal auf eine Geburt vorbereiten sollte. Man kann mit einer guten Vorbereitung viel an der inneren Haltung ändern und ist vielleicht offener für ein positives Geburtserlebnis.
Mir ist es beispielsweise sowas von egal, ob ich liegend, stehend, in der Hocker oder in der Wanne mein Baby bekomme. Hauptsache es geht schnell und ist einigermaßen erträglich. Ich bin einfach offen für alles und entscheide spontan in dem Moment welche Postion für mich am bequemsten ist.
Nichtsdestotrotz habe auch ich die letzten Wochen zur Geburtsvorbereitung genutzt. Denn es entspricht einfach der Tatsache, dass manche Dinge das Gewebe lockern und somit für eine (hoffentlich) leichtere Entbindung sorgen.
- Himbeerblättertee
Ich trinke nun seit der 36. SSW täglich eine Tasse Himbeerblättertee bzw. seit der 38. SSW zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt.
Dieser wirkt sich positiv auf die Beckenmuskulatur aus, lockert den Muttermund und fördert die Durchblutung und Darmtätigkeit, was erste Wehen ganz leicht in Gang bringen kann.
Es ist durchaus ratsam auch mal ein paar Tage keinen Himberblättertee zu trinken, um eine Überstimulierung zu vermeiden. Ab der 39. oder 40. SSW kann man ruhig eine Kanne (1 Liter) des Tees zu sich nehmen.
- Heublumenbad
Heublüten fördern die Durchblutung und bewirken, dass sich die Muskeln und der Beckenboden entspannen. Hebammen empfehlen sogar kurz vor der Geburt, zum Beispiel wenn die Wehen zu Hause einsetzen, ein Heublumenbad zu nehmen, um den Damm und den Beckenboden zu lockern.
Man kann sich in der Apotheke entweder getrocknete Heublüten für ein Sitzdampfbad oder einen flüssigen Heublumen-Extrakt für ein normales Bad besorgen.
Für das Sitzdampfbad nimmt man einfach eine Schüssel oder einen Topf mit kochendem Wasser und gibt eine Handvoll getrockneter Heublüten rein. Anschließend setzt man sich darüber, aber nicht direkt hinein, (am besten am WC) und verweilt dort für etwa 10 Minuten.
Die für mich leichtere bzw. bequemere Variante ist die mit dem flüssigen Heublumen-Extrakt. Seit der 38. SSW nehme ich zweimal in der Woche ein Bad und füge dem Wasser 50ml des „Badezusatzes“ hinzu. So kann ich mich besser entspannen.
Theoretisch könntet ihr euch auch ein Bad mit getrockneten Heublüten vorbereiten. Um allerdings eine große Sauerei zu vermeiden, lasst eine Handvoll Heublüten in kochendem Wasser ziehen, seiht es dann ab und gebt das Heublumenwasser dann in euer Badewasser. Funktioniert genauso gut.
- Leinsamen
Bis vor kurzem war es mir völlig unbekannt, dass Leinsamen zur Geburtsvorbereitung dienen. Ich habe geschrotete Leinsamen zwar immer zu Hause und gebe sie gerne in mein Müsli oder Porridge, aber die Tatsache, dass sie eine Geburt erleichtern können war mir definitiv neu.
Vielleicht wisst ihr ja, dass Leinsamen die Verdauung und somit die Darmtätigkeit anregen (Achtung: immer viel dazu trinken, ansonsten bewirkt ihr genau das Gegenteil). Dadurch wird allerdings auch die Gebärmutter stimuliert, was widerrum die Wehentätigkeit fördern kann. Außerdem wirken sich Leinsamen positiv auf die Schleimhäute und die Schleimproduktion aus, was die Geburt letztendlich erleichtern kann.
- Nelkenöltampons
Wenn die 39./40. SSW bereits verstrichen ist und es tut sich noch immer rein gar nichts, gibt es auch die Möglichkeit von Nelkenöltampons zur Geburtseinleitung. Diese können helfen den Muttermund weicher zu machen und somit die Wehen in Gang zu bringen.
Bevor ihr allerdings zu diesem Mittel greift, besprecht das vorher bitte unbedingt mit eurer Hebamme. Ich möchte euch hier nicht zu etwas verleiten, da auch ich kein Profi auf diesem Gebiet bin und diese Methode meiner Meinung nach schon ein Eingriff in den natürlichen Ablauf der Geburt ist.
Ich möchte es einfach nur der vollständigkeitshalber festhalten, weshalb ich euch hier auch keine genaue Anwendung und Dosierung empfehlen werde.
Neben all den oben erwähnten geburtsvorbereitenden Maßnahmen gibt es natürlich noch ein paar andere Dinge wie Dammmassage, Akupunktur oder Homöopathie, welche man einsetzen kann. Da ich damit allerdings keine Erfahrung habe und es in dieser Schwangerschaft auch nicht mehr ausprobieren werde, kann ich auch nicht wirklich etwas darüber sagen. Bis auf die Nelkenöltampons wende ich die anderen erwähnten Maßnahmen bereits seit ein paar Wochen an. Ob sie tatsächlich helfen weiß ich natürlich nicht und ich denke, man kann auch im Nachhinein schwer beurteilen, ob etwas davon geholfen hat, aber ich fühle mich damit zumindest gut und habe das Gefühl besser vorbereitet zu sein.
Was ich euch abschließend noch empfehlen kann sind Spaziergänge. Vor allem in den letzten Wochen am besten täglich. Durch die Schwerkraft können Wehen ebenfalls in Gang gebracht werden und ganz nebenbei könnt ihr an eurer Kondition ein bisschen arbeiten. Die schadet bei der Geburt sicherlich auch nicht.
Wie die Geburt dann tatsächlich verlaufen wird werden wir ja sehen… ich werde bestimmt berichten. 😉