Vor etwa gut zwei Wochen haben wir Mia’s 7. Geburtstag gefeiert. Nach einer Einhorn, Prinzessinnen, Paw Patrol und Disney Party in den letzten Jahren, hat sich das Fräulein diesmal eine Meerjungfrauenparty gewünscht. Ursprünglich wollte ich es mir in diesem Jahr leicht machen und die Torte bestellen, allerdings war ich mit meiner Suche nach einer Konditorin etwas zu spät dran, weshalb ich so kurzfristig niemanden mehr gefunden habe, der mir eine Torte bäckt. So habe ich mich dazu entschieden, wie schon in den vergangenen Jahren, die Torte einfach selber zu machen.
BASISWISSEN FÜR MOTIVTORTEN
Zu beachten ist, dass man für die Zubereitung einer Fondanttorte 3 Tage einplanen sollte.
1. Tag: Kuchen backen und Ganache vorbereiten
2. Tag: Kuchen füllen, mit Ganache einstreichen und Fondantfiguren vorbereiten
3. Tag: Torte mit Fondant eindecken und dekorieren
Auf You Tube findet man einige gute Tutorials für die Zubereitung einer Mermaid Cake. Außerdem kann ich euch den You Tube Kanal der lieben Sally (Sallys Welt) ans Herz legen. Dort findet ihr nicht nur eine richtig tolle Auswahl an leckeren und gelingsicheren Rezepten, sondern auch ganz viele Tipps zum Backen von Fondant-/Motivtorten. Auf ihrem Blog „Sallys Blog“ könnt ihr alle Rezepte nachlesen. Unter anderem gibt es dort auch Rezepte für Kuchen, welche sich für eine Fondanttorte besonders gut eignen und Tipps zur Zubereitung einer Ganache.
WAS IST EINE GANACHE?
Dabei handelt es sich um eine Creme aus Schokolade und Sahne, welche sich beispielsweise sehr gut zum Einstreichen einer Torte eignet und den perfekten Untergrund für Fondant darstellt.
Außerdem sollte man wissen, dass man eine Ganache sowohl zum Füllen einer Torte als auch zum Einstreichen verwenden kann. Allerdings gibt es da ein paar kleine Abweichungen bei der Menge der Zutaten und bei der Zubereitung.
Auf Sallys Blog findet ihr alle Ganache-Grundrezepte:
Falls ihr die Ganache mit einem Thermomix zubereiten möchtet, kann ich euch diese Seite empfehlen.
WELCHER TEIG EIGNET SICH FÜR EINE FONDANTTORTE?
Nachdem ich ungefähr eine Vorstellung hatte wie die Torte von außen aussehen soll, musste ich mir überlegen welchen Teig ich zubereiten möchte und welche Füllung hineinkommt. Da ich alles mit dem Thermomix machen wollte, habe ich mir direkt aus der Cookidoo-App ein Rezept für eine Babyparty-Torte rausgesucht.
Wenn ihr eine Fondanttorte plant, solltet ihr lieber auf „trockene“ Rührkuchen und Biskuitmassen zurückgreifen, da sie stabil sind und sich besser zuschneiden und bearbeiten lassen. Wichtig ist zu wissen, dass Fondant nicht mit Sahne-, Topfen-, Joghurt- oder Puddingfüllungen in Berührung kommen darf, da sich eure Fondantdecke sonst auflösen würde. Ihr könnt eure Torte zwar durchaus füllen, aber zwischen eurer wasserhaltigen Füllung und der Fondantdecke muss eine wasserarme Creme mit einem hohen Fettanteil, wie z. B. einer Ganache oder einer Buttercreme, sein.
REZEPT & ZUBEREITUNG: BISKUIT
Ich habe mich also für einen hellen Biskuitteig (in rosa eingefärbt), gefüllt mit einer Erdbeermarmelade und einer Ganache aus Milchschokolade (Yogurette) entschieden.
Den Teig könnt ihr natürlich auch ohne einen Thermomix zubereiten, wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich meinen nicht mehr missen möchte und so gut wie alles darin zubereite, da er mir meine Arbeit einfach sehr erleichtert.
250 g Butter (weich)
200 g Zucker (ich würde beim nächsten Mal nur 170-180 g nehmen)
10 g Vanillezucker
4 Eier
250 g Mehl
1 Pck. Backpulver
Backofen auf 180°C vorheizen.
Eine Springform (23 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder mit Backtrennspray besprühen.
Butter, Zucker und VZ schaumig mixen und nach und nach die Eier dazurühren.
Mehl und BP dazugeben und vorsichtig einrühren.
Bei Bedarf einfärben. Ich habe die rosa Lebensmittelfarbe nur leicht eingerührt, damit eine schöne Marmorierung entsteht.
Den Teig in die Springform geben und ca. 10 Minuten backen.
Stäbchenprobe nicht vergessen –> einfach einen Zahnstocher oder Schaschlikspieß in die Mitte des Kuchens reinstecken und wenn beim Rausziehen kein Teig am Spieß klebt, ist der Kuchen durch.
Den Biskuitteig habe ich übrigens 2x gebacken und die Böden jeweils einmal in der Mitte quer durchgeschnitten, sodass ich am Ende 4 Tortenböden hatte, damit die Torte schön hoch wird.
Bis zum nächsten Step müssen die Tortenböden gekühlt werden. Am selben Tag könnt ihr noch die Ganache zubereiten und dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Beachtet aber bitte, dass ihr die Ganache etwa 2 Stunden vor dem Einstreichen aus dem Kühlschrank nehmen solltet, da sie sonst zu fest ist.
An Tag 2 könnt ihr eure Torte füllen. Ich habe dafür eine Erdbeermarmelade im Topf auf dem Herd vorsichtig erhitzt und die Tortenböden damit bestrichen. Danach wird die Torte für etwa eine halbe Stunde wieder kühl gestellt. Sobald die Ganache schön streichfähig ist, kann man die Torte mit einer ersten ganz dünnen Schicht einstreichen, um die Krümmel zu binden. Nach der ersten Schicht wird die Torte wieder in den Kühlschrank gestellt und nach ca. 30 Minuten kann man die zweiten Schicht machen. Bei der zweiten Schicht geht es darum einen besonders schönen und glatten Untergrund für die Fondantdecke zu schaffen.
Am 3. Tag könnt ihr eure Torte mit Fondant, welchen ich vorher mit grüner und blauen Lebensmittelfarbe eingefärbt habe, eindecken und mit euren Figuren dekorieren.
FIGUREN AUS FONDANT & BLÜTENPASTE
Für die Muscheln und Flossen bzw. jegliche Figuren, welche aushärten sollen, könnt ihr entweder Blütenpaste (diese härtet aus und lässt sich sehr gut kneten und formen) oder Fondant mit CMC Pulver (gibt’s auf Amazon) vermischt, verwenden. Ich verwende übrigens am liebsten weißen Fondant, welchen ich mir immer einfärbe, da mir die Blütenpaste etwas zu weich ist (vor allem wenn man sie zu lange bearbeitet).
Auf Amazon habe ich mir eine Silikonform für die Flossen und die Muscheln bestellt. Sucht einfach mal nach „Meerjungfrau Silikonform“ und ihr findet zahlreiche Vorschläge. Die Silikonformen funktionieren einwandfrei und ich war selber überrascht, dass es so gut geklappt hat. Falls ihr das Gefühl habt, dass euer Fondant bzw. die Blütenpaste zu weich ist und ihr sie nicht so gut aus der Form lösen könnt, gebt die ganze Silikonform für 2-3 Minuten in den Gefrierschrank. Dann sollte es sich wunderbar herauslösen lassen.
REZEPT & ZUBEREITUNG: CAKE POPS
Falls ihr so wie ich ein paar Kuchenreste übrig habt (Verschnitt), könnt ihr mit etwa 1-3 EL Ganache (ich bin mir sicher euch bleibt da ebenso ein Rest übrig) richtig leckere Cake Pops zaubern.
Da ich nur wenige Kuchenreste hatte, habe ich im Supermarkt einen Zitronenkuchen (ihr könnt jeden Sandkuchen/Guglhupf ohne Füllung nehmen) gekauft, in einer Schüssel mit den restlichen Kuchenstücken zerbröselt und mit wenig Ganache verrührt, sodass sich schöne feste Kugeln formen ließen.
Alternativ kann man auch z. B. bisschen Orangensaft und Marmelade verwenden. Im Prinzip alles was den Kuchen matschig und „batzig“ macht.
Während ihr die Kugeln formt, könnt ihr nebenbei schon eure Glasur oder Cake Melts zum Schmelzen bringen.
Sobald eure Kugeln geformt sind und die Glasur geschmolzen ist, tunkt ihr eure Cake Pops Stiele (ca. 1 cm) in die Glasur und anschließend steckt ihr sie in die Kugeln hinein. Danach müsst ihr die Cake Pops für 30-45 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Und dann könnt ihr beginnen eure Kugeln mit der Glasur zu überziehen. Einfach kurz und schnell komplett in die Glasur eintauchen, ordentlich abtropfen lassen, bei Bedarf mit Streusel verzieren und dann entweder auf einen Teller legen oder in einen Cake Pop Halter stecken. Auch den findet ihr z. B. bei Amazon. Einfach nach Cake Pop Ständer suchen.
Ich habe für Mia’s Party übrigens blaue und grüne Cake Melts vermischt, sodass diese tolle Farbe entstanden ist.
Ich hoffe ich konnte euch mit meinen Tipps und Empfehlungen weiterhelfen und inspirieren. Bei Fragen könnt ihr euch sehr gerne an mich wenden.
